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Hopfen
Schauen Sie sich den Hopfen vor Ort an! Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und vereinbaren wir einen Termin mit einem Steinbacher Hopfenpflanzer, unseren Praxisexperten!


Im Laufe des Jahres können Sie im Hopfengarten die im Folgenden aufgeführten Wachstumsphasen und Tätigkeiten beobachten.
Es heiß nicht umsonst: "Der Hopfen will jeden Tag seinen Herrn seh'n!"

Zeitraum   Wachstumsphase und Tätigkeit
Okt. bis März   Winterruhe, Wegackern, Aufdecken und Schneiden
Dez. bis März   Draht mit der Hopfenkanzel aufhängen und einstecken
April   Austrieb, Kreiseln
April - Mai   Für Feinschmecker: Hopfenspargel sammeln
April - Mai   Junghopfen einlegen oder abgestorbene Reben nachpflanzen
Mai   Hopfenpflanze vor und nach dem Anleiten und "Ausputzen" mit Saisonarbeitskräften
Mai - Juni   Aufackern des "Bifangs" (= Reihe / 2 x)
April - Juli   Gründüngung einfräsen und nachdüngen
Mai - Juli   Mehrmals Nachleiten bis in mehrere Meter Höhe
Juni - Juli   Reben hüfthoch von unten her entlauben
Juni - Aug.   Bodenlockerung und Pflanzenschutz
Ende Juli - Aug.   Ggf. Bewässern und Doldenausbildung
Ende Aug. - Mitte Sept.   "Hopfazupf" (Ernte) mit Saisonarbeitskräften, Einfahren mit Ladewagen, maschinelle Pflücke, trocknen und lagern
Ende Sept.   "Hopfatret'n" (Abpacken) und Abfuhr zur Weiterverarbeitung
Sept. - Okt.   Rebenstutzen schneiden, Düngung mit Blatt- und Stielabfällen der Ernte, Gründüngung einsäen
Okt. - Jan.   Hopfengerüste reparieren, Anlagen aufstellen oder abreissen

[Bitte etwas Geduld. In Kürze werden in der Tabelle mehr Links mit Bildern zu sehen sein. Wer eigene, aktuelle Bilder hat und sie uns für hier zur Verfügung stellen will, kann sie gerne an webmaster@kuf-steinbach.de senden.]

Hopfengarten



Allgemeines zum Thema Hopfen

Eines unserer Hauptanliegen ist, den Hopfen praxisnah erlebbar zu machen. Im Internet findet man heute sehr viel zu dieser einmaligen Kulturpflanze. Daher hier nur etwas Theorie und das wichtigste Grundwissen ...

Hopfen wird in der Hallertau (auch Holledau, siehe Wikipedia) in etwa seit dem 8. Jahrhundert angebaut. Wuchs er im 19. Jahrhundert noch an einzelnen langen Hopfenstangen hoch, setzten sich Anfang des 20. Jahrhunderts die Gerüstanlagen aus schweren Baumstämmen, Stahlseilen und Stacheldraht durch, an denen der Hopfen an dünnen Drähten hochgeleitet wird.
Pilgerten früher hundertausende Erntehelfer in die Hallertau zur Handpflücke, so übernahmen diese schwere Arbeit in den 1950er und 60er Jahren immer mehr mechanische Pflückmaschinen.

Der Hallertauer Hopfen wird in über 100 Länder exportiert. 99% der Welthopfenernte von meist über 90.000t (davon ca. 33.000t allein in der Hallertau) werden in der Bierproduktion verwendet. In der Hallertau findet er durch die klimatischen Verhältnisse und der Lössböden dieses tertiären Hügellandes ideale Wachstumsbedingungen.
Es werden um die 15 alte und neue Sorten in der Hallertau angebaut. Eingeteilt werden sie grob in Aroma- (Perle, Tradition, Hersbrucker, Hallertauer, ...) und Bittersorten (z.B. Herkules, Northern Brewer, Magnum ...). Brauer beurteilen den Hopfen hauptsächlich nach Aroma und Alphasäuregehalt. Weiterverarbeitet durch einige, wenige Firmen wird der Hopfen dann in Pelletform oder als zähflüssiges Extrakt an die Brauereien geliefert. Einige wenige verwenden aber auch noch Naturhopfen zum Bierbrauen.

Hopfenstrauß

Der Hopfen (lat. humulus lupulus, siehe auch Wikipedia) gehört zu den Hanfgewächsen. Angebaut werden in den Kulturen ausschließlich weibliche Pflanzen. Männliche Pflanzen findet man kaum - außer in Zuchtanstalten. Sie werden i.d.R. gerodet, da sie die Brauqualität extrem mindern, wenn sie weibliche befruchten. Nur die weiblichen Pflanzen entwickeln Dolden mit Lupulin, dem Rohstoff zum Brauen. Die Hopfenpflanze ist mehrjährig. Sie kann zwar sehr viel älter werden, wird aber spätestens nach 15 - 20 Jahren gerodet, da der Ertrag nachläßt oder neue Hopfensorten von der Brauindustrie nachgefragt werden.

Der Hopfen wird jedes Jahr ebenerdig zurückgeschnitten. Dieser Wechsel von hochaufgewachsenen, vollen Hopfengärten im Sommer und kahlen, leeren Gerüstanlagen im Winter prägt das charakteristische Bild der Hallertau und ist zu jeder Jahreszeit malerisch.

Als Kletterpflanze windet er sich im Uhrzeigersinn mit der Sonne an Drähten zwischen 7 und 9 Meter von April bis zur Ernte Ende August bis Mitte September hoch. Von hunderten Trieben eines "Stockes" werden meist nur drei pro Draht mit der Hand "angeleitet" und der Rest abgeschnitten oder ausgerissen. Dieses "Ausputzen" im Frühjahr ist wie die Ernte im Spätsommer sehr arbeitsintensiv und man kann tausende Erntehelfer - viele aus Polen - in dieser Zeit in der Hallertau beobachten. Bei der Ernte wird die ganze Rebe mit speziellen Abreißgeräten und Anhängern zur Hofstelle gefahren. Dort trennen große Hopfenpflückmaschinen, die eine ganze Halle füllen, die Dolden von der Rebe. Der Hopfen wird in großen "Darren" getrocknet und darf nur einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt haben, was mit Mustern kontrolliert wird. Dann wird er "getreten", d.h. komprimiert in Säcken abgefüllt und an die weiterverarbeitende Industrie geliefert. Dort wird er zuerst noch einmal gewogen und dann "ge-siegelt". Schon früh im 19. Jahrhundert entstanden in der Hallertau diese ersten Waagstellen und bildeten sich die typischen Siegelbezirke zur Qualitätssicherung.

Hopfenbauern schließen meist feste Vorverträge mit "Hopfenhändlern", Vertretern der weiterverarbeitenden Industrie, ab. Da die Erträge aber von Jahr zu Jahr stark schwanken können, gibt es auch jedes Jahr einen Freihopfenmarkt. Je nach Nachfrage schwanken hier die Preise extrem. Manch einer hat sich hier schon verspekuliert. Über sog. "Vermarktungs-Pools" versuchen einige Firmen, die Schwankungen zu dämpfen und Angebot und Nachfrage auszugleichen, was mal mehr und mal weniger gelingt.
Hopfenstrauß

Da Hopfen hauptsächlich für Bier verwendet wird und nur geringe Mengen für andere Produkte verarbeitet werden (Hopfenspargel, Zierpflanze, Tee, Kräuterbad, Heilkissen, ... - oft wegen seiner beruhigenden Wirkung), ist der Hopfenmarkt stark von der Nachfrage der Brauereien abhängig. Durch diese gedeckelte Nachfrage und neue, ertragsstarke Hopfensorten und Ausweitung der Fläche durch einige Erzeuger, die sich immer mehr spezialisieren, hat auch das Höfesterben bei den Hopfenerzeugern um sich gegriffen. Ihre Zahl dürfte in der Hallertau nur mehr um die 1.000 liegen. Hatten vor zwanzig Jahren viele Betriebe nur um die 30.000 Pflanzen, so sind heute Betriebe mit 100.000 "Hopfenstöcken" und mehr keine Seltenheit. Obwohl die Anzahl der Betriebe abnahm, konnte die Hallertau den Anteil am weltweiten Hopfenmarkt in den vergangenen Jahren steigern und liegt bei fast 40%.

Auch neue Biersorten wie das in Amerika in Mode gekommene und bei uns inzwischen auch öfter anzutreffende "Craft-Beer" (Bier aus Handwerks- und Kleinbrauereien) führen bisher nicht recht zu einer spürbar höheren Nachfrage nach Hopfen. Diese Biere sind stärker und mehrfach gehopft und bauen auf neuen Aromasorten (sog. "flavor-hops") wie Mandarina Bavaria, Hallertau Blanc und Müller Melon auf, die andere Geschmacksrichtungen einschlagen. Vielleicht ist für Craft-Beer aber auch der Aroma-Markt seitens der Erzeuger in Deutschland noch nicht reif und noch zu sehr auf die üblichen Sorten mit hohem Alphasäuregehalt fokusiert. Wer weiß das schon sicher? Es heißt zurecht: "Der Hopf' ist ein Tropf".

Zum Glück gibt es in Steinbach noch eine überdurchschnittliche Zahl an Familienbetrieben, die Hopfen anbauen, so dass bei einer Besichtigung das Thema Hopfen hautnah in der Praxis erlebbar wird. Das ist einmalig in Europa. Lassen Sie sich zeigen, wieviel Arbeit der Hopfen macht.

Bekannt ist der Hopfen auch noch durch das "Reinheitsgebot", nach dem zum Brauen von Bier nur Wasser, Malz, Hefe und Hopfen verwendet werden dürfen. Es ist eines der ältesten Lebensmittelrechte in Deutschland (siehe Wikipedia).


Hopfenstrauß

Hopfen und Malz, Gott erhalt's - dem Bier zuliebe

Wir befassen uns hier hauptsächlich mit Hopfen und wollen keine vollständige Abhandlung zum Bierbrauen schreiben (siehe dazu z.B. Wikipedia oder kontaktieren sie eine nahe Brauerei - so eine Besichtigung ist immer etwas Besonderes). Aber ein Überblick über den Brauvorgang und die anderen Rohstoffe des Bieres, die nicht minder wichtig wie der Hopfen sind, darf hier nicht fehlen. Wie vom Reinheitsgebot vorgegeben darf zur Bierherstellung nur Malz, Hopfen, Hefe und Wasser verwendet werden. Traditionell wird dem Hopfen und Malz die meiste Bedeutung für die Würze und den Geschmack beigemessen.

Oft wird übersehen, dass Bier aus mehr als 80% Wasser besteht. Dabei ist nicht nur wichtig, reines und qualitativ hochwertiges Trinkwasser zu verwenden, sondern es muss auch zum Bier passen. So reicht für helles Pils und Weißbier (Hefeweizen) salzärmeres Wasser, wohingegen für das dunkle englische Stout ruhig mehr Salze und Mineralstoffe wie z.B. Kalzium und Magnesium enthalten sein dürfen. Dasselbe gilt für den pH-Wert des Wassers (leicht sauer oder alkalisch) und die Härte. Dies alles führt z.B. zu einer Abschwächung oder Verstärkung der stärkespaltenden Enzyme beim Maischprozess und beeinflußt das Bier. Ein guter Brauer wird dies nicht dem Zufall überlassen, sondern Bier und Wasser gezielt aufeinander abstimmen.

Hefe (einzelliger Sprosspilz) wandelt beim Bierbrauen den Malzzucker in Alkohol und Kohlensäure um. Biere haben meist um die 4 Volumenprozent Alkohol. Manches Starkbier oder das moderne Craft-Bier durchaus 6 - 11%. Sogar alkoholfreies darf 0,5% enthalten. Untergärige Heferassen vergären den Zucker bei Temperaturen von 4 - 9 Grad Celsius und setzen sich nach ca. 8 Tagen in oft noch offenen Braubottichen unten ab. Daher die Bezeichnung "untergärig". Obergärige Hefe vergärt bei 15 - 20 Grad schneller und wird dann oben abgeschöpft. Obergärige Biere sind z.B. Weißbier, Bock, Alt, Kölsch, Ale - untergärige z.B. Helles, Export, Pils, Dunkel, Lager.

Malz wird in der Regel aus spezieller Braugerste (Sommergerste) hergestellt, deren Anbau aufgrund der hohen Qualitätsansprüche der Brauereien und Mälzereien und der starken Witterungsabhängigkeit für die Landwirte schwierig ist. Z.B. gibt es bei einem Eiweißgehalt über 11,5 Prozent starke Preisabzüge. In Deutschland ist der Braugerstenanbau rückläufig. In Bayern wird noch am meisten angebaut - ca. 100.000 ha, besonders in der Oberpfalz und in Oberfranken. Bei manchen Biersorten wird auch etwas Weizen oder Roggen zugesetzt, was im Biernamen Ausdruck findet. Beim Mälzen wird das Getreidekorn mit Wasser eingeweicht, quellt auf und beginnt zu keimen. Der Keimprozess wird dann durch Trocknen bzw. "Darren" unterbrochen. Die Malzkeime werden entfernt und dienen als eiweißreiches Futtermittel.
Das fertige Braumalz geht dann an die Brauereien und wird dort mit Wasser "vermaischt". Grobe Bestandteile wie Spelzen sinken ab und werden als Treber ebenfalls verfüttert. Der übriggebliebenen Würze wird beim Kochen der Hopfen hinzugefügt. Nach "abseihen" und kühlen wird die Hefe zugegeben und das Gebräu reift im Gärkeller zu Bier heran.

Hopfenstrauß

Freizeitland Hallertau

Unter Links finden Sie auf unserer Homepage noch viele Webseiten, die sich mit dem Thema Hopfen befassen.

So sieht man auf der Seite "Hopfen-Info" des Hopfenpflanzerverbandes einiges über die Geschichte des Hopfens, über Hopfensorten und viel Bildmaterial.

Im Hopfenmuseum Wolnzach erwartet Sie eine große audio-geführte Erlebnisausstellung und zahlreiche Fachvorträge.

Auch die Stadt Mainburg wartet auf ihrer Seite "Freizeit und Tourismus" mit einem Heimatmuseum, Stadtführungen und einem reichen Kulturprogramm auf. Von dort aus kann man sich auch auf einen Hopfenwanderweg begeben.

Auch auf Seiten von Verbänden wie dem Tourismusverband Hallertau oder dem ARGE Hopfenland in Kelheim findet sich viel Interessantes wie z.B. Adressen für Brauereibesichtigungen, Hotels, Gasthäuser, Campingplätze, Radwege und viele andere Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in der Umgebung.



[ Letzte Änderung: 14.11.14   |   Impressum   |   Rechtlicher Hinweis   |   Einstellungen   |   Sitemap   |   English ]